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Typografie: Serif oder Sans Serif?

Eine der ersten Entscheidungen, die bei der Auswahl einer Schriftart für einen Text vorgenommen wird, ist Serif oder Sans-Serif. Diese Entscheidung sollte auf mehreren Schlüsselfragen für das vorliegende Projekt beruhen. Einmal erstellt, wird die Suche nach der idealen Schriftart erheblich eingeengt werden.
 
Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Serif uns Sans-Serif Schriften? Der Unterschied zwischen serifenlosen Schriftarten und Serifen-Schriftarten liegt in der Anwesenheit der Grazien, so genannten Serifen, welche Verzierungen der Buchstaben sind. Es handelt sich dabei um Linien die sich am Ende eines Buchstaben (an seinem Kopf oder Fuß) befinden und quer zu seiner Grundrichtung ausgerichtet sind. Sie mögen uns wie ein dekoratives Element erscheinen, wurden aber nicht als solches geboren und dienen heutzutage einem anderen Zweck.

Serife sind erstmals in der griechischen Lapidarschrift entstanden. Schriften die zuvor in Stein geritzt wurden, wurden später von Hand gemeißelt. Da das Meißeln von rechten Winkeln sehr schwierig ist, wurden Serifen als Ausläufe eingeführt. Das Vorschreiben auf Stein mit breitem Schreibgerät hat die Entstehung der Serifen unterstützt und führte auch zu den variierenden Strichstärken. Je nach Position und Form einer Grazie oder ihrer Abwesenheit in einem Buchstaben können Schriften in 11 Gruppen eingeteilt werden:

1 Venezianische Renaissance-Antiqua
2 Französische Renaissance-Antiqua
3 Barock-Antiqua
4 Klassizistische Antiqua
5 Serifenbetonte Linear-Antiqua
6 Serifenlose Linear-Antiqua
7 Antiqua-Varianten
8 Schreibschriften
9 Handschriftliche Antiqua
10 Gebrochene Schriften
11 Fremde Schriften
Serifen-Schriften eignen sich für Texte die gedruckt werden, während serifenlose Schriften für Texte, die auf dem Bildschirm angezeigt und gelesen werden empfohlen sind, da sie in diesem Kontext besser lesbar sind.

Für Projekte mit umfangreichen Texten, wie Bücher, Zeitungen und in den meisten Zeitschriften, werden vorwiegend Serif Schriften verwendet. Ihre Prävalenz ergibt sich aus einer Kombination von historischem Präzedenzfällen und wahrgenommener Lesbarkeit. Für andere kürzere Texte - wie Bildunterschriften, Credits, Spaltenüberschriften, sowie Text in Diagrammen - kann eine serifenlose Schrift eine gute Wahl sein. Ihre vereinfachten Buchstabenformen sind nicht durch Serifen belastet, welche die Lesbarkeit von Zeichen bei sehr kleinen Schriftgrößen behindern kann.

Es sollte jedoch auch immer der Endbenutzer für die richtige Auswahl einer Schrift berücksichtigt werden. Bei der Auswahl einer Schrift für kleine Kinder oder jemand, der lesen lernt, sind serifenlose Schriften vorzuziehen, da ihre vereinfachten Buchstabenformen leichter zu erkennen sind. Dies kann auch bei der Gestaltung von Texten für Leser mit bestimmten Sehbehinderungen von Bedeutung sein.
 
 
 
24.04.2018
Benjamin Gruber
 
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